Donderdag, 23 Oktober 2025
22:55 - 23:49
Sichtbar, stark und selbstbewusst - Die Revolution der Frauen über 50
Die Wechseljahre? Eines der letzten großen Tabus unserer Gesellschaft und nicht besonders "sexy". Die Dokumentation räumt mit Vorurteilen auf und lässt Frauen zu Wort kommen. Themen wie Feminismus, #MeToo, Menstruation und alles rund um das weibliche Geschlecht sind "hip", erfahren mediale Aufmerksamkeit und sollen ihr Dasein nicht mehr in der Tabuzone fristen. Doch was ist mit der Menopause? Kaum eine Frau redet offen darüber. Hitzewallungen und Schweißausbrüche sind in Filmen, Serien und auch in der Literatur meist eine Lachnummer, im öffentlichen Diskurs sind Frauen in diesem Alter bis heute unsichtbar, quasi geschlechtslose Wesen. Noch immer wird der Wert einer Frau an ihrer Fortpflanzungsfähigkeit und damit an ihrer Weiblichkeit gemessen. Dabei gab es noch nie so viele, die mit 50 Jahren fest im Berufsleben stehen. Alles andere als unsichtbar ist Margot Pilz, die jetzt, mit 85, in der Kunstwelt richtig durchstartet und in ihren Performances und Fotografien die Themen Alter, Frausein und Schönheitskult verhandelt. Sie blickt auf ihre Wechseljahre zurück, teilweise humorvoll, aber auch schonungslos ehrlich: "Schön ist das nicht, wenn man frisch verliebt ist und dann plötzlich wild zu schwitzen beginnt", meint sie. "Wir gewinnen in der Menopause an Wert. Die Wechseljahre müssen neu gedacht werden", so die US-amerikanische Schriftstellerin und Essayistin Darcey Steinke. Anhand ihrer Erfahrungen hat sie untersucht, wie tief unsere gesellschaftlichen Vorurteile sitzen, warum man die Menopause als Auszeichnung sehen sollte, diese sogar eine Chance sein kann, Sex neu zu entdecken. Das Private ist politisch: "Wir brauchen eine Menopause-Revolution!", fordert die englische Labour-Abgeordnete Carolyn Harris, die sich dafür stark macht, dass dieses Thema auch auf die politische Agenda kommt. Und sie findet immer mehr Mitstreiterinnen.